4/28/2016 | Hotels

Hotelmarkt Deutschland im Aufwind – Rekordhoch bei Transaktionen

Christie & Co veröffentlicht aktuelle Studie

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Berlin. In seiner aktuellen Studie hat Hotelimmobilienberater Christie & Co den Hotelmarkt in sechs bedeutenden deutschen Städten untersucht. Der Analyse zufolge schlug das 2015 erzielte Transaktionsvolumen im deutschen Hotelimmobilienmarkt alle Rekorde. Auch die operativen Zahlen können sich sehen lassen: Laut STR Global konnte der RevPAR für Deutschland insgesamt 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent gesteigert werden – weit mehr als das deutschlandweite BIP-Wachstum, welches mit 1,7 Prozent zu Buche schlug. Die meisten größeren Städte konnten ihre Performance steigern und mehrere tausend neue Hotelzimmer sind für die kommenden drei Jahre in der Pipeline. Die Transaktions- und
Developmentaktivitäten der letzten Monate lassen zudem darauf schließen, dass sowohl Investoren als auch
Projektentwickler nicht mehr nur ausschließlich A-Standorte, sondern verstärkt auch B-Standorte avisieren,
sofern sie ins Konzept passen.

„Dieser positive Trend blieb von den Investoren nicht unbeachtet. Dabei werden Hotels immer mehr als ernstzunehmende Assetklasse wahrgenommen, nicht zuletzt aufgrund der Verfügbarkeit von Pachtobjekten im Markt. Wie aus der Studie hervorgeht, fokussieren sich Investoren aufgrund von Deutschlands Status als Europas bedeutendste Wirtschaftsmacht stark auf Business-Hotels. Neben einem starken Messe- und Konferenzmarkt sind auch Resorthotels attraktiv, sofern sie sich entweder in etablierten Freizeitdestinationen oder an wirtschaftlich starken Mikrostandorten befinden. Grundsätzlich sind Investorenund Projektentwickler aber vor allem an Hotels im Budget- oder Vier-Sterne-Segment interessiert, ein kleiner
Anteil der Aktivitäten spielt sich auch im Fünf-Sterne-Luxus-Sektor ab”, berichtet Ingo Gürges, Head of Transactions bei Christie & Co in Deutschland.

„Der deutsche Hotelmarkt hatte 2015 ein äußerst erfolgreiches Jahr. Das zeigen auch die Daten von STR Global“, sagt Kay Strobl, Head of Advisory & Valuation Services bei Christie & Co in Deutschland. Der Löwenanteil der Zimmer im Berliner Hotelmarkt ist einer Marke angeschlossen, wobei die Mehrzahl der Betriebe im Budget-Segment angesiedelt ist. Trotz des starken Angebotszuwachses erfreut sich der Beherbergungsmarkt der Bundeshauptstadt steigender Nachfrage, zumal sie eine gesunde Mischung aus Geschäfts- und Freizeitreisenden anzieht. Im Jahr 2015 betrug die Auslastungsrate 76 Prozent. Viele neue Hotels sind in der Pipeline; allein Motel One will das Angebot in Berlin bis 2017 um knapp 1.300 Zimmer
erweitern. „Der RevPAR lag 2015 bei lediglich 72 Euro, was sich allerdings durch den hohen Budget-Anteil
erklären lässt“, so Strobl.

In München hingegen ist rund die Hälfte des Hotelangebots dem oberen mittleren und dem gehobenen Segment zuzuordnen, wobei circa 65 Prozent der Hotels insgesamt einer Marke angehören. Die bayerische Landeshauptstadt verzeichnet ebenfalls einen Angebotszuwachs und circa 30 neue Hotels oder Erweiterungen sind noch in der Pipeline. Bis 2017 sollen noch weitere 7.700 Betten hinzukommen. „Als einer der stabilsten Hotelmärkte Deutschlands kann München den Angebotszuwachs in der Regel jedoch leicht absorbieren. So überrascht es auch nicht, dass die Bayernmetropole mit 102 Euro im vergangenen Jahr den höchsten RevPAR von allen sechs untersuchten Hotelmärkten erzielte“, erklärt Strobl.
Page 2 of 2 Der Hotelmarkt in Frankfurt am Main wird zwar vom Budget- und mittleren Segment dominiert – wobei die Mehrzahl der Hotels einer Marke angehört –, erzielt aber mit 127 Euro die höchste Zimmerrate unter den analysierten Städten. Als Finanzmetropole mit über 70 Prozent der Besucher aus dem Geschäfts- und MICESegment erfreute sich Frankfurt in den vergangenen Jahren eines starken Wachstums und erreichte 2015 eine Auslastung von 70 Prozent sowie einen RevPAR von 88 Euro.

Auch in Hamburg ist das Gros der Hotelbetten einer Marke zuzuordnen. Ähnlich wie in Frankfurt dominieren auch hier das Budgetsegment sowie die mittlere Kategorie. Bis 2017 sollen Hotels mit zusätzlich 4.000 Zimmern auf den Markt kommen, darunter das The Fontenay sowie das Westin Elbphilharmonie. In den letzten fünf Jahren überflügelte die Performancentwicklung sogar das durchschnittliche BIP-Wachstum und erzielte 2015 einen RevPAR von 85 Euro.

Rund 65 Prozent der Hotels in Köln gehören einer Marke an. Während 50 Prozent der Hotels insgesamt im Budget-Sektor angesiedelt sind, sind 30 Prozent dem mittleren Segment zuzuordnen. 1.000 bis 1.200 Zimmer sollen bis 2018 hinzukommen, der Großteil unter internationalen Marken. Laut Performancekennzahlen erzielte Köln 2015 ein Rekordjahr: Der durchschnittliche RevPAR kletterte um 15,6 Prozent und erreichte 80 Euro, die Auslastung lag bei 72 Prozent.

Die Mehrzahl der Hotelzimmer in Düsseldorf ist ebenfalls in Markenhotels zu finden. Mehr als 80 Prozent des gesamten Hotelangebotes befindet sich im Budget- und mittleren Segment. Mehr als 1.000 zusätzliche Zimmer sollen bis 2018 auf den Markt kommen, die meisten davon unter internationalen Marken.

Hinsichtlich der Performance hat sich den Daten von STR Global zufolge das Wachstum 2015 etwas verlangsamt: Der RevPAR sank um 1,4 Prozent im Vorjahresvergleich auf 75 Euro. Nachdem 2016 jedoch ein starkes Messejahr wird, ist zu erwarten, dass auch der RevPAR wieder zulegen wird.

“Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass alle sechs von uns analysierten Hotelmärkte auch 2016 weiter wachsen werden – sowohl im Hinblick auf die Performance als auch die Transaktionsaktivitäten. Sicherlich wird München einer der stabilsten Hotelmärkte Deutschlands bleiben – und Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln und Düsseldorf weiter an Fahrt gewinnen, zumal die Nachfrage im MICE-Segment steigt und die genannten Städte ihre Position als Zentren für Handel, Logistik und Freizeit behaupten werden”, resümiert Strobl.